Warum Abstand und Isolation jetzt so wichtig sind

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p>Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, hat die Regierung Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote erlassen. Auch in Pflegeheimen und Krankenhäusern gelten häufig strengere Vorschriften zu Besuchen, teils sogar komplette Besuchsverbote für die Patienten. Die Supermärkte, die noch geöffnet sein dürfen, weisen mit Schildern auf den notwendigen Abstand von mindestens 1,5 Metern hin. Grundsätzlich dürfen sich nur noch zwei Personen gemeinsam draußen aufhalten. Ausnahmen gelten für Familien, hier dürfen auch mehr Menschen miteinander unterwegs sein. Dennoch bitten manche Supermärkte darum, dass nur noch eine Person den Einkauf erledigt oder dass man möglichst keine Kinder mitbringt.

All diese Einschränkungen sind einschneidend für unsere Gewohnheiten. Sie verlangen einiges an Umorganisation, wenn beispielsweise die Kinder nicht von den Großeltern betreut werden können. Weitgehend hält sich die Bevölkerung daran, doch es gibt auch Verstöße, die inzwischen nach eigenen Bußgeldkatalogen geahndet werden können. Bei denjenigen, bei denen die Einschränkungen auf Unmut stoßen, fehlt oft auch die Einsicht, warum es so wichtig ist, Abstand zu anderen zu halten und sich weitgehend zu isolieren.

Die Kontaktverbote erklären sich dabei recht simpel: Mit je weniger Personen man Kontakt hat, umso weniger andere Menschen kann man auch anstecken. Die Weitergabe des Erregers hört dabei nicht mit den Personen auf, mit denen man direkten Kontakt hatte, ganz im Gegenteil. Haben sich weitere Personen infiziert, können diese wiederum ihrerseits das Virus weitergeben. Ohne Kontaktverbot bedeutet das, dass es innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeit zu Hunderten neuer Ansteckungen kommen kann.

Hält man sich jedoch an das Kontaktverbot und minimiert den Umgang mit anderen Personen, tut man aktiv etwas dafür, das Virus einzudämmen. Man verhindert auf lange Sicht nicht nur eine Neuansteckung, sondern viele.

Werden diese Ansteckungsketten aber nicht durchbrochen und die Gefahr der unentdeckten Infektionen und damit verbundenen Ansteckungen außerdem minimiert, kommt das Gesundheitssystem schnell ans Limit, die Zahl der Todesopfer steigt und die Beeinträchtigungen im täglichen Leben halten noch deutlich länger an.

Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, ist die Selbstisolation also eines der wirkungsvollsten Mittel. Besonders wichtig ist diese auch deshalb, weil die Erkrankung mit Covid-19 häufig nur mit milden Symptomen einhergeht und man bereits ansteckend sein kann, lange bevor man sich selbst krank fühlt. Wenn man erst dann auf Kontakte zu anderen verzichtet, wenn man selbst bereits Symptome hat, ist es deshalb zu spät.

Als junger Mensch gehört man zwar nicht zur Risikogruppe und die eigene Gesundheit mag keinen langfristigen Schaden nehmen. Auch bei jungen Leuten sind schwere Verläufe jedoch nicht auszuschließen, daher sollte man auch auf Kontakte verzichten, um sich möglichst nicht bei anderen anzustecken, selbst wenn man jung und gesund ist. Kinder sind hier ein eigener Faktor: Die Erkrankung selbst verläuft bei ihnen in den allermeisten Fällen sehr mild, doch haben die Kinder Kontakt zur Risikogruppe der Großeltern, ist die Gefahr einer Ansteckung sehr groß.

Bei der Risikogruppe ist die Gefahr von schweren und sogar tödlichen Verläufen besonders hoch. So unschön es also auch sein mag, die Kinder von den Großeltern zu trennen: Den Großeltern rettet es unter Umständen das Leben.

Muss man dennoch vor die Tür, ist Abstand extrem wichtig. Grund dafür ist, dass der Hauptverbreitungsweg für das Virus die Tröpfcheninfektion ist. Das bedeutet, dass sich die Erreger beim Husten oder Niesen über die Luft verbreiten.

Ein Abstand von 1,5 Metern zu anderen Personen ist ein wirkungsvoller Schutz vor Ansteckungen, da man sich über diese Entfernung nicht direkt infizieren kann. Umgekehrt erreicht auch das eigene Husten oder Niesen keine anderen Personen.

Durch das Einhalten von Abstand sinkt also die Wahrscheinlichkeit von Ansteckungen ganz entscheidend. Am besten funktioniert das natürlich, wenn man sich zum Einkaufen wenn möglich Uhrzeiten aussucht, zu denen die Geschäfte nicht voll sind. Je weniger Menschen auf engem Raum sind, umso besser kann man sich aus dem Weg gehen.

Abstand und Isolation sind also, zusammen mit dem Einhalten der Nies- und Husten-Etikette und der Maßnahme, sich nicht ins Gesicht zu fassen, mit die besten Mittel, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Dazu kommt regelmäßiges und richtiges Händewaschen. Nur durch diese Verlangsamung kann ein noch größeres Ausmaß der Krise verhindert werden. Auch wenn die Einschränkungen schwerfallen mögen: Je konsequenter sich aktuell alle daran halten, je früher kann man auf Besserung und Lockerung hoffen.

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